
„Mein großes Vorbild ist Adenauer“ - Der neue “be a mover talk“ mit Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer und Jörg Howe
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„Mein großes Vorbild ist Adenauer“ - Der neue “be a mover talk“ mit Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer und Jörg Howe
Dr. Ferdinand Dudenhöffer gilt als führender Fachmann und einer der meistzitierten Experten der deutschen Automobilbranche. Seit Jahrzehnten ist er unermüdlich im Einsatz für Themen rund um die Automobilwirtschaft und Verkehrspolitik. Ab November dieses Jahres geht er mit seinem jüngst gegründeten „Car Institute“ neue Wege. Der be a mover talk mit Jörg Howe und Prof. Dr. Dudenhöffer wurde auf YouTube veröffentlicht:…
- Dr. Ferdinand Dudenhöffer gilt als führender Fachmann und einer der meistzitierten Experten der deutschen Automobilbranche. Seit Jahrzehnten ist er unermüdlich im Einsatz für Themen rund um die Automobilwirtschaft und Verkehrspolitik.
- Ab November dieses Jahres geht er mit seinem jüngst gegründeten „Car Institute“ neue Wege.
Der be a mover talk mit Jörg Howe und Prof. Dr. Dudenhöffer wurde auf YouTube veröffentlicht: https://youtu.be/iWoSS1qaW4Q
Leinfeld-Echterdingen. Deutschlands „Autopapst“ spricht Klartext. Nachdem in der Presse viel über die Zusammenhänge der überraschenden Gründung von Prof.Dudenhöffers neuem Institut gerätselt wurde, spricht er im „be a mover talk“ über die Ursachen und wie es weitergehen soll. Zukunftsblickend erörtert er mit Jörg Howe, Generalbevollmächtigter für Kommunikation und Außenbeziehungen bei Daimler Truck, u.a. bevorstehende Entwicklungen der Automobilbranche, die Gegenwartund strategische Möglichkeiten.
Neustart mit 72 und immer in Bewegung
Prof. Ferdinand Dudenhöffer hat die öffentliche Debatte rund ums Automobil geprägt wie kaum ein anderer. Dies werde sich auch so schnell nicht ändern, wie er verspricht. „Ich mache jetzt einen Neuanfang, ohne meine netten Kollegen von gestern.“ Unerwartet musste er feststellen, dass seine bisherige Mailadresse plötzlich lahmgelegt war, man habe sich wohl auseinandergelebt. „Da kann man kein Pflaster mehr drüber kleben“. Doch der „Autopapst“ lässt sich nicht ausbremsen, machte sein Büro umgehend wieder betriebsfähig. Ein neuer Kongress, die „New Manufacturing World“, ist im Juni nächsten Jahres bereits gesetzt.
Software-definierte Fahrzeuge und Kostenpositionen
Im Rennen um die Dekarbonisierung von Verkehr und Transport sei die E-Mobilität natürlich wichtig, die Produktion jedoch genau so entscheidend, da neue Fertigungsprozesse wesentlich dazu beitrügen, klimaneutrale Mobilität preisgünstiger zu machen. Kostenpositionen seien bei E-Autos hauptsächlich die Batterie und der Herstellungsprozess.
Von Howe zu einer Gefährdung der deutschen Autoindustrie durch chinesische Wettbewerber befragt, benennt Prof. Dudenhöffer dieFakten der gegenwärtigen Marktsituation für E-Autos, die längst kein Geheimnis mehr sind. Man müsse genau beobachten und intelligent reagieren, so Dudenhöffer weiter.
Die nächste große Entwicklung aus China seien Software-definierte Fahrzeuge, smarte Cockpits mit Sprachsteuerung und künstlicher Intelligenz, die sich individuell auf den Fahrer einstellt. „Die Intelligenz des Autos wird derzeit in China erfunden.“ Auch bei Batteriekomponenten dominiere China eindeutig den Markt, ohne chinesische Zellen käme praktisch kein deutsches Unternehmen aus, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge herstellen wolle.
Kooperation als Schlüssel
„Kooperation und Zusammenarbeit sind wirklich der Schlüssel, denn die Chinesen schätzen deutsche Qualität und deutsches Engineering. Aber sie sind uns in anderen Dingen meilenweit voraus. Wenn man das zusammenbringt, dann hat man nach meiner Einschätzung ein gutes Package“, erklärt Prof. Dudenhöffer.
Im Automobilvertrieb werde es ebenfalls gravierende Veränderungen geben, der herkömmliche Autoverkauf sei Geschichte. Agenturmodelle bzw. Online-Subscription-Abos wären mit einem Einsparpotential bis zu 10% für die Kundschaft deutlich kostengünstiger.
Innovative Konzepte wie beispielsweise Brennstoffzellen seien hierzulande nur schwer umzusetzen. Zukunftstechnologien würden beispielsweise in den USA wesentlich umfangreicher subventioniert, zentralisierte EU-Entscheidungen seien oftmals kontraproduktiv.
Langfristige Strategien statt Planlosigkeit
Europa als Wirtschaftsstandort leide generell an ineffizienter Verwaltung und ökonomischer Unberechenbarkeit. Auch fehle es offenbar an politischer und ökonomischer Weitsicht. Statt sich konstant auf Kernkompetenzen zu konzentrieren, und diese zu perfektionieren, wechsele man jede Wahlperiode die Schwerpunkte.
Prof. Dudenhöffer fasst zusammen: „Wir fahren auf einer Straße in die Zukunft und machen permanent U-Turns. Die Amerikaner und die Chinesen haben klare Ziele, die werden erreicht und das sind Langfristziele, das ist unser Problem.“
Langfristige Strategien und stabile Budgets seien notwendig, um in Zukunft international bestehen zu können und das Potential in Deutschland sinnvoll zu nutzen. Gegenwärtig aber stünden politische Planlosigkeit und Opportunismus einer erfolgreichen Transformation hin zu klimaneutraler Mobilität im Weg.
Natürlich hat Prof. Ferdinand Dudenhöffer eigene Langfristziele für die Zukunft und verrät „Mein großes Vorbild ist Adenauer. Ich will versuchen, mit meinem Alter an die Grenze zu kommen, die er damals gesetzt hat.“ Er wolle gern weiterhin Rede und Antwort stehen und die Industrie mit kleinen Impulsen bereichern.
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Jörg Howe
Generalbevollmächtigter Kommunikation & politische Außenbeziehungen
joerg.howe@daimlertruck.com
+49 160 8698000